Chemieeinsatz am Sonnabend am Adendorfer Freibad: Der Gast einer Sauna hatte die Helfer um 17.22 Uhr gerufen, nachdem eine Sirene ausgelöst hatte. Chlorgas strömte aus. Gut 80 Feuerwehrleute und mehr als 30 Kräfte der Schnellen Einsatzgruppe des Roten Kreuzes rückten an. Auch die neu formierte ABC-Gruppe der Feuerwehr Hohnstorf wurde alarmiert.
In Schutzanzügen gingen die Feuerwehrleute vor, um die Ursache zu finden. Feuerwehreinsatzleiter Markus Braun setzte nicht nur auf die Ortsfeuerwehr aus Adendorf und Erbstorf, sondern auch auf Spezialisten des ABC-Zuges. „Es besteht keine Gefahr für Anwohner, es wurde niemand verletzt“, sagte Braun. „Der Wind treibt den Stoff in Richtung Golfplatz.“ So habe er weder Fitnessstudio noch angrenzendes Hotel evakuieren lassen.
Der Sanitätsdienst, mit 16 Fahrzeugen angerückt, baute ein beheizbares Zelt auf, in dem die Einsatzkräfte in ihre Schutzanzüge schlüpfen konnten.
Bürgermeister Thomas Maack und der stellvertretende Betriebsleiter für Eishalle und Freibad, Melvin Dieckjobst, besprachen sich mit den Helfern.
Erstes Fazit: Drei Chlorgas-Flaschen waren vereist, so zischte das ätzende Gas in die Luft. Möglicherweise habe ein Loch in einer Zuleitung den Schaden verursacht, sagte Dieckjobst. Doch warum braucht man im Spätherbst Chlor im Freibad? Maack erklärte: Eissporthalle und Freibad hängen an einem gemeinsamen Versorgungssystem. Dem Wasser für die Eisfläche werde Chlor beigemischt: „Sonst würde es grünstichig.“ Algen verfärben das Wasser.
Text Landeszeitung