Jugendwartin Katrin Wolter ausgezeichnet

Hohn­storf/El­be. Seit über 15 Jah­ren en­ga­giert sich Kat­rin Wol­ter eh­ren­amt­lich bei der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr, zu­nächst als Be­treue­rin, seit 2018 ist sie Ju­gend­war­tin bei der Feu­er­wehr in Hohn­storf. Und die 36-Jäh­ri­ge ent­deck­te ein neu­es Hob­by für sich: Bei Schlauch­turm­ren­nen geht sie an die Gren­ze ih­rer kör­per­li­chen Leis­tungs­fä­hig­keit.

Min­des­tens drei­mal in der Wo­che ist die Verwaltungsfach­angestellte im Feu­er­wehr­haus, vie­le ih­rer Wo­chen­en­den ge­hen für die Ar­beit bei der Ju­gend­feu­er­wehr drauf. Für ih­ren Ein­satz ist Wol­ter jetzt mit der Eh­ren­na­del der Nie­der­säch­si­schen Ju­gend­feu­er­wehr ge­ehrt wor­den, die Eh­rung kam für Kat­rin Wol­ter über­ra­schend. „Ich war schon sehr ge­rührt, es ist ein schö­nes Ge­fühl, dass mei­ne Ar­beit so viel Wert­schät­zung er­fährt. Vie­le Men­schen er­ach­ten das, was wir leis­ten als selbst­ver­ständ­lich.“

In der Lau­da­tio heißt es: „Kat­rin zeigt in vor­bild­li­cher Wei­se, dass Ka­me­rad­schaft kei­ne Gren­zen kennt und schon gar nicht, wenn es zum Woh­le der Ju­gend­feu­er­wehr geht. Egal ob ein ein­wö­chi­ges Zelt­la­ger oder ein Ta­ges­aus­flug, Kat­rin hat ih­re per­sön­li­chen In­ter­es­sen hin­ten an­ge­stellt und den Feu­er­weh­ren un­zäh­li­ge freie Ta­ge zur Ver­fü­gung ge­stellt.“ Sie op­fe­re ei­nen Groß­teil ih­rer Frei­zeit, kei­ne Fra­ge, sagt Wol­ter, „aber das ist es mir wert. Die Kin­der und Ju­gend­li­chen ge­ben ganz viel zu­rück, wir sind ein tol­les Team und die Ar­beit macht ein­fach je­de Men­ge Spaß.“ Zur Feu­er­wehr sei sie mit zwölf Jah­ren ver­hält­nis­mä­ßig spät und eher aus der Not her­aus ge­kom­men, er­zählt die Ver­wal­tungs­fach­wir­tin. „Ich ha­be da­mals Fuß­ball ge­spielt. Aber ab der C-Ju­gend gab es bei uns kei­ne Mäd­chen­mann­schaft mehr und ich muss­te mir ein neu­es Hob­by su­chen.“ Das macht ihr so viel Spaß, dass sie auch im Er­wach­se­nen­al­ter da­bei blieb, wie vie­le ih­rer Ka­me­ra­den. „Wir sind wie ei­ne gro­ße Fa­mi­lie, ha­ben schon vie­les zu­sam­men durch­ge­macht, von der klei­nen tech­ni­schen Hil­fe­leis­tung bis hin zum Brand­ein­satz, Ver­kehrs- und Ba­de­un­fäl­len.“ Ge­ra­de die schwe­ren Ein­sät­ze sei­en es, die die Grup­pe zu­sam­men­schwei­ßen. Kat­rin Wol­ters Mann hat zum Glück Ver­ständ­nis für ih­re Lei­den­schaft, er ist selbst mit dem Feu­erwe­hr-Vi­rus in­fi­ziert. Als Atem­schutz­wart ist auch er wö­chent­lich ein­ge­bun­den, am Wo­chen­en­de geht das Ehe­paar oft zu den sel­ben Ver­an­stal­tun­gen. „Ein Au­ßen­ste­hen­der könn­te die­sen Ein­satz wahr­schein­lich nicht nach­voll­zie­hen“, ver­mu­tet Wol­ter.

Über die Feu­er­wehr ist Kat­rin Wol­ter zu ei­nem wei­te­ren Hob­by ge­kom­men: Sie nimmt an Leis­tungs­wett­be­wer­ben im Schlauch­turm­ren­nen teil, zu­letzt war sie beim Stair­run in Ber­lin da­bei, wo sie in kom­plet­ter Mon­tur im Park Inn Ho­tel am Alex­an­der­platz 39 Stock­wer­ke und 770 Stu­fen er­klim­men muss­te. „Das ist ei­ne gu­te Mög­lich­keit sich fit zu hal­ten, und ich lie­be neue Her­aus­for­de­run­gen“, sagt Kat­rin Wol­ter, die sol­che Wett­be­wer­be auf ei­ge­ne In­itia­ti­ve im In­ter­net auf­spürt. Ih­ren Part­ner für den Stair­run, eben­falls ei­nen Feu­er­wehr­mann, fand sie auf Face­book. „Wir Feu­er­wehr­leu­te sind in ganz Deutsch­land un­heim­lich gut ver­netzt auf So­ci­al Me­dia“, freut sich Wol­ter, die schon wie­der mit­ten im Trai­ning für den Trep­pen­lauf in Köln im Sep­tem­ber steckt.

Text: Lea Schul­ze, Landeszeitung Lüneburg