Waldbrand an der A7 beschäftigt viele Feuerwehren

Ein Großbrand beschäftigt zur Zeit etliche Feuerwehren aus mehreren Landkreisen. Auch ist der Wassertransportzug  der Kreisfeuerwehrbereitschaft Lüneburg seit heute morgen dort im Einsatz. Hier ein Bericht des stellv. Pressesprecher Kreisfeuerwehr HeidekreisThomas Klamet 

Circa 28 Hektar Wald an der A7 in Flammen – Wochenendhausgebiet evakuiert

Essel (tk) Am  Mittwoch, dem 12.08.2020 kommt es, aus noch nicht vollständig geklärter Ursache,  kurz nach 17:00 Uhr, auf der A7 zwischen der Anschlussstelle Westenholz und der Raststätte Allertal zu einem Brand der angrenzenden Böschung.

Als die Einsatzkräfte der Feuerwehren Krelingen, Hodenhagen und Bad Fallingbostel eintreffen, brennt der Böschungsstreifen auf einer Länge von circa 1,4km. Starker Wind treibt das Feuer in ein nahegelegenes Waldstück, welches auf Grund der anhalten Trockenheit und der bestehenden Waldbrandstufe 4 sehr zügig in Brand gerät. Das Feuer breitet sich circa zweihundert Meter weit in den Wald aus, ehe es von der Feuerwehr gestoppt werden kann. Insgesamt ist eine Fläche von circa 28 Hektar vom Feuer betroffen. Das großflächige Übergreifen auf eine Heidelbeerplantage kann verhindert werden.

Dafür ist jedoch ein sehr umfangreicher Kräfteansatz nötig. Im ersten Schritt werden nahezu alle wasserführenden Feuerwehrfahrzeuge aus der Umgebung alarmiert, allerdings unter der Prämisse, dass der Grundschutz in den Ortschaften gewährleistet bleiben muss. Der Flugdienst des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen und ein Polizeihubschrauber liefern wertvolle Erkenntnisse über die Ausbreitung des Feuers aus der Luft.

Durch die starke Rauchentwicklung wird gemeinsam mit der Polizei und der Samtgemeinde Schwarmstedt als Ordnungsbehörde entschieden, ein nahegelegenes Wochenendhausgebiet zu evakuieren, da sich dieses direkt im dichten Rauch befindet. Die circa 35 Bewohner kommen in von der Samtgemeinde Schwarmstedt organisierten Unterkünften unter.

Zur Brandbekämpfung wird das Feuer von drei Seiten angegriffen. Das benötigte Wasser wird mit Tanklöschfahrzeugen im Pendelverkehr zur Einsatzstelle gebracht. Es werden mehrere Befüllstationen für die Tanklöschfahrzeuge mit Löschwasser eingerichtet. Im weiteren Verlauf wird auch eine circa 3km lange Schlauchleitung zur Aller verlegt.

Auch zur direkten Brandbekämpfung im Wald werden einige Kilometer Schlauchleitung verlegt. Die Arbeiten für die Einsatzkräfte bei Außentemperaturen um die 30°C sind körperlich stark belastend, da in Bereichen mit dichter Rauchentwicklung Atemluftfilter getragen werden müssen. Daher werden die Kräfte regelmäßig durchgetauscht und Einheiten ausgetauscht. Vorsorglich befinden sich zwei Rettungswagen der Johanniter Unfallhilfe aus Schwarmstedt vor Ort, müssen aber glücklicherweise nicht tätig werden.

Um weiterhin genügend Kräfte vor Ort zu haben, werden Teileinheiten der Kreisfeuerwehrbereitschaften des Heidekreises und der Bundeswehrfeuerwehr des Truppenübungsplatzes Bergen alarmiert. Ebenfalls unterstützen mehrere ortsansässige Landwirte die Löscharbeiten mit ihren Güllefässern, gefüllt mit Wasser. Im weiteren Einsatzverlauf werden durch den Einsatzleiter Thomas Ruß, Kreisbrandmeister des Heidekreises, auch Teileinheiten aus den Landkreisen Harburg, Celle, Lüneburg, Uelzen, Rotenburg sowie der Region Hannover eingesetzt. Der zuständige Regierungsbrandmeister Uwe Quante machte sich vor Ort ein Bild der Lage. Insgesamt werden bis zum Donnerstagmorgen circa 500 Einsatzkräfte vor Ort gewesen sein.

Fachleute der Forst sowie der zuständige Waldbrandbeauftragte unterstützen die Löscharbeiten mit ihrer Expertise und organisieren am Donnerstagmorgen auch ein Holzerntegerät „Harvester“ der die Löscharbeiten unterstützt.

Für die Löschmaßnahmen war zu Beginn des Einsatzes die A7 in beide Fahrtrichtungen vollgesperrt. Nachdem der Verkehr in Fahrtrichtung Norden zeitnah wieder freigegeben werden konnte, blieb die Richtungsfahrbahn Hannover bis weit in den Donnerstag gesperrt. Viele LKW-Fahrer und auch einige PKW-Fahrer müssen die Nacht auf der Autobahn verbringen. Sie wurden von den Stauhelfern der Johanniter versorgt. Es bildeten sich auf den Umleitungsstrecken lange Rückstaus, so dass der Verkehr von der Polizei weiträumig umgeleitet wird.

Derzeit am Donnerstagmorgen finden weiterhin Nachlöscharbeiten statt. Dies ist eine sehr aufwändige Tätigkeit, da der Boden manuell mit Handwerkzeug aufgelockert werden muss, ehe die tiefliegenden Glutnester zu erreichen sind. Dabei kommen neben handgeführten Wärmebildkameras auch eine Drohne zum Einsatz.

Die Versorgung der Einsatzkräfte mit Mahlzeiten und ausreichend Trinkwasser wird durch den Fachzug Logistik der Kreisfeuerwehrbereitschaft Heidekreis Süd sichergestellt. Zur Aufnahme von Kraftstoff für die Einsatzfahrzeuge kann die Tankstelle auf der Rastanlage genutzt werden.

Der Einsatz dauert noch an, ein Ende ist zurzeit noch nicht abzusehen.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Klamet

stellv. Pressesprecher Kreisfeuerwehr Heidekreis

Abschnitt Süd